Wenn das Leben anders beginnt: Kindlicher Schlaganfall

Tag des Schlaganfalls

Ein Schlaganfall trifft – so die weitverbreitete Annahme – ausschließlich ältere Menschen. Doch diese Vorstellung greift zu kurz. Schlaganfälle können in jedem Lebensalter auftreten, sogar während der Schwangerschaft im Mutterleib, bei der Geburt oder in den ersten Lebensmonaten. In Deutschland erleiden schätzungsweise bis zu 13 von einer Million Kindern pro Jahr einen Schlaganfall. Damit ist das Krankheitsbild zwar selten, für betroffene Familien jedoch mit tiefgreifenden Folgen verbunden.

Ein erheblicher Anteil kindlicher Schlaganfälle entsteht bereits vor oder während der Geburt. Die Auslöser können sehr unterschiedlich sein: Häufig liegt eine Durchblutungsstörung des Gehirns vor, die durch den Verschluss eines Blutgefäßes verursacht wird – etwa infolge angeborener Herzfehler oder einer gestörten Blutgerinnung. In anderen Fällen kommt es zu Blutungen im Gehirn, beispielsweise aufgrund von Fehlbildungen der Gefäße. Bei Säuglingen und kleinen Kindern wird ein Schlaganfall häufig erst spät erkannt, da typische Anzeichen wie Lähmungen oder Sprachprobleme zu Beginn kaum auffallen. Stattdessen zeigen sich die Auswirkungen meist erst mit der Zeit – etwa durch verzögerte Entwicklungsfortschritte, ungewöhnliche Bewegungsmuster oder Schwierigkeiten beim Erwerb der Sprache.

Frühe Förderung verändert Lebenswege.

Für die Entwicklung der betroffenen Kinder ist eine frühzeitige und individuell abgestimmte Behandlung entscheidend. In der Mauritius Therapieklinik stehen dafür interdisziplinäre Teams aus Physiotherapeutinnen, Ergotherapeuten, Logopädinnen, Neuropsychologen und Musiktherapeutinnen bereit. Sie begleiten Kinder auf ihrem Weg – stationär oder ambulant – mit gezielter Förderung, medizinischer Expertise und viel Einfühlungsvermögen.

Henrik ist eines dieser Kinder. Nach einer Gehirnblutung bei der Geburt war früh klar, dass er besondere Unterstützung brauchen würde. Mit drei Jahren lernte er in der Mauritius Therapieklinik laufen, einige Zeit davor Krabbeln – mit viel Training, Geduld und der intensiven Unterstützung der Therapeuten. Heute ist er elf Jahre alt, geht gern zur Schule und liebt es, neue Dinge zu entdecken. Er kehrt regelmäßig in die Klinik zurück – nicht, weil er muss, sondern weil er dort weiter an seiner Selbstständigkeit arbeiten kann. Mit jedem Aufenthalt lernt er dazu und wird ein Stück unabhängiger.

Der Tag des Schlaganfalls am 29. Oktober macht deutlich, dass auch Kinder betroffen sein können. Umso wichtiger ist es, über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten aufzuklären, damit betroffene Familien schnell Hilfe finden und Kinder wie Henrik die Chance bekommen, ihr Leben so selbstbestimmt wie möglich zu gestalten.

Information und Unterstützung für betroffene Familien