So kam Helmut Speidel durch individuelle Reha wieder auf die Beine
Nach einer plötzlichen Hirnblutung stand für Helmut Speidel aus Neuss-Holzheim vieles auf dem Spiel. Dank gezielter neurologischer Rehabilitation in der Mauritius Therapieklinik fand der heute 69-Jährige seinen Weg zurück in einen selbstbestimmten Alltag und macht anderen Patienten Mut.
Plötzlicher Schwindel – und die Diagnose: Hirnblutung
Es war ein ganz normaler Tag Anfang Oktober, als Helmut Speidel nach dem Staubsaugen kurz in seinem Musikzimmer entspannen wollte. Doch dann trat plötzlich Schwindel auf und sein rechtes Bein fühlte sich kraftlos an. „Ich wusste sofort, dass etwas nicht stimmte“, erinnert er sich. Dank der schnellen Reaktion von Freunden wurde er innerhalb kurzer Zeit ins Krankenhaus gebracht. Ein CT bestätigte die Diagnose: eine intrazerebrale Blutung, eine Form des Schlaganfalls, bei der es zu einer Blutung ins Hirngewebe kommt. Nach dem akuten Klinikaufenthalt wurde er in die Mauritius Therapieklinik in Meerbusch verlegt, wo die neurologische Rehabilitation begann.
Reha mit klarer Zielsetzung
Für Helmut Speidel war von Anfang an klar, was er erreichen wollte. „Bei der Aufnahme habe ich gesagt: Ich möchte die Reha wieder ohne Hilfsmittel verlassen – und das habe ich geschafft.“ Bereits nach zwei Wochen wagte er erste Gehversuche mit seiner Sportprothese auf dem Laufband. In Einzeltherapien trainierte er gezielt das Aufstehen, das Gleichgewicht und die Koordination. Unterstützt wurde er durch moderne Reha-Maßnahmen wie Reizstrom, Hydrojet-Massagen und Fangopackungen. Im Kraftraum arbeitete er an verschiedenen Geräten daran, Kraft und Stabilität zurückzugewinnen. „Reha ist für mich kein Stillstand, sondern Antrieb“, sagt Speidel., der sich auch in früheren Jahren immer wieder sportliche Ziele setzte – trotz der Amputation seines Unterschenkels im Jahr 2001 nach einem Arbeitsunfall.
Motivation durch Musik, Sport und seine Marlies
Neben der intensiven Therapie halfen ihm zwei Dinge besonders beim Gesundwerden: „M und M – das steht für Marlies und Musik – das ist meine Entspannung“, sagt er mit einem Lächeln. Seit seiner Kindheit spielt er Akkordeon, Klavier und verschiedene Blasinstrumente. Seine Frau Marlies ist seit fast 39 Jahren an seiner Seite. Drei Mal pro Woche trainiert er außerdem mit seiner langjährigen Trainerin Claudia. Sogar Höhenbalancetraining bis 3 300 Meter gehört zu seinem Programm.
Ein neues Ziel hat er auch schon: „Am 13. Juni 2026, kurz nach meinem 70. Geburtstag, möchte ich wieder beim 5000-Meter-Sommernachtslauf in Neuss starten.“
Individuelle Reha als Erfolgsfaktor
Chefarzt Marcus Schaufenberg sieht in Helmut Speidel ein Beispiel für die effektive Wirksamkeit individuell angepasster Reha-Strategien. „Gerade bei neurologischen Erkrankungen ist der Therapieerfolg stark abhängig von der Motivation des Patienten und davon, wie gut die Therapieangebote auf seine persönlichen Ressourcen und die individuellen Teilhabedefizite abgestimmt sind. Bei Herrn Sp. konnten wir gemeinsam, Schritt für Schritt, entscheidende Verbesserungen erreichen.“