Spezialgebiet Thoraxchirurgie

Umfassende Behandlung in der Thoraxchirurgie

Wer Schwierigkeiten mit der Lunge oder beim Atmen verspürt, kann an Lebensqualität einbüßen. Auch andere Erkrankungen des Brustkorbs, wie Herzleiden, sind für Betroffene eine Herausforderung. Unterstützung bietet die Thoraxchirurgie, ein Spezialgebiet der Chirurgie, das sich auf die Diagnose, thoraxchirurgische Behandlung und Prävention von Erkrankungen im Brustkorb konzentriert.

Dank ihres Fachwissens und moderner, videoassistierter Methoden stehen unsere Fachärztinnen und Fachärzte der Thoraxchirurgie Ihnen kompetent zur Seite. Zudem sind Sie Ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für die Therapie und Nachsorge aller Erkrankungen im Brustbereich und bieten eine umfassende Versorgung. Dabei wird die individuell auf den Patienten bzw. die Patientin abgestimmte Behandlungsmethode in der Klinik für Thoraxchirurgie durch die Zusammenarbeit unseres interdisziplinären Teams mit anderen medizinischen Abteilungen ergänzt.

Was ist Thoraxchirurgie?

Die Thoraxchirurgie befasst sich per Definition mit dem Erhalten und Verbessern der im Thorax befindlichen Organe, die maßgeblich zur Lebensqualität der Patientinnen und Patienten beitragen. In der Thoraxchirurgie werden sowohl minimal-invasive Eingriffe wie die Thorakoskopie als auch größere Operationen wie die Lungenresektion oder Herz-Bypass-Operation durchgeführt. Bei der Thorakoskopie wird das sogenannte Thorakoskop durch einen kleinen Schnitt in die Brust eingeführt, um die Lunge oder den Brustbereich zu untersuchen bzw. zu behandeln.

In der modernen, videoassistierten Thoraxchirurgie kommen für verschiedene Krankheitsbilder nicht nur konventionelle chirurgische Techniken zum Einsatz, sondern auch interventionelle Verfahren und modernen Therapieformen. Die ganzheitliche Behandlung in der Thoraxchirurgie bedeutet ebenfalls, dass uns die Nachsorge nach einem erfolgten chirurgischen Eingriff besonders am Herzen liegt. Diese überwacht die Versorgung des Genesungsprozesses und kann mögliche Komplikationen frühzeitig erkennen und behandeln.

Bei einem Patienten wird eine Thorax-Operation durchgeführt.

Welche Verletzungen werden in der Thoraxchirurgie behandelt?

Zu den häufigsten Krankheitsbildern der Thoraxchirurgie gehören Lungenentzündungen (Pneumonie) und Lungenkrebs mit Lungenmetastasen sowie Pneumothorax, bei der Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustwand eindringt, wodurch die Lunge kollabieren kann. Weitere Erkrankungen sind Bronchiektasen, Lungenemphysem, mediastinale Tumore, Pleuraempyem, Pectus Excavatum, Herzklappenerkrankungen sowie ein Zwerchfellbruch, der mithilfe einer Zwerchfellbruch-OP behandelt werden kann.

Da häufig angrenzende Organe mitbetroffen sind, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete für den Behandlungserfolg essenziell. Hier sind die Fachgebiete der Kardiologie, Onkologie und Pneumologie für die Thoraxchirurgie von Bedeutung.

Lungenkrebs

Beim Lungenkrebs handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der sich aus den Zellen der Lungen oder der Bronchien gebildet hat.

Bronchiektasen

Die Bronchiektase bzw. Bronchiektasie bezeichnet sackförmige oder zylindrische Erweiterungen der Atemwege, die operativ entfernt werden können. Gleichzeitig besteht eine eiternde, bakterielle Infektion an der Bronchialwand.

Pneumothorax

Bei einem Pneumothorax gelangt Luft in den Spalt zwischen den Pleurablättern, was die Ausdehnung der Lunge und somit das Atmen erschweren oder, in lebensbedrohlichen Fällen, behindern können.

Lungenemphysem

Besteht ein Lungenemphysem, so handelt es sich um eine Überblähung der Lungenbläschen, die zur chronischen Atemnot führen kann. Im weiteren Verlauf vergrößert sich der Brustkorb und es kann zu einer Herzüberbelastung kommen.

Mediastinale Tumore

Als mediastinale Tumore werden alle Geschwulste bezeichnet, die sich im Mediastinum, dem Mittefellraum des Rippenfells, befinden, d. h. im Thymus, den Lymphknoten, der Schilddrüse sowie den Nervensträngen.

Pleuraempyem

Das Pleuraempyem bezeichnet Eiter, der sich zwischen den Pleurablättern ansammelt und durch eine bakterielle Infektion hervorgerufen wird. Es kann u. a. zu Husten mit Auswurf, Atemnot, hohem Fieber und einer Gewichtsabnahme führen.

Pectus Excavatum

Pectus Excavatum wird auch Trichterbrust genannt. Hierbei handelt es sich um eine Einsenkung der vorderen Brustkorbwand, die zu Einschränkungen von Herz und Lunge sowie Fehlhaltungen führen kann. Ist die Trichterbrust Folge einer Rachitis, wird sie auch als Schusterbrust bezeichnet.

Herzklappenerkrankungen

Bei Herzklappenerkrankungen handelt es sich um Schäden an den Herzklappen, die meist in einem höheren Lebensalter entstehen. Betroffen ist besonders die linke Herzklappe, die durch den regelmäßig höheren Druck stärker belastet wird.

Diagnostik in der Thoraxchirurgie

Um Diagnosen von Erkrankungen und Verletzungen im Brustbereich zu stellen, stehen unseren Thoraxchirurginnen und Thoraxchirurgen eine Vielzahl von Methoden zur Verfügung. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT finden ebenso wie Blutuntersuchungen und funktionelle Tests, die auf die Funktionalität des Brustkorbs und seiner Organe abzielen, Anwendung. Dank einer genauen Diagnostik können in der Thoraxchirurgie die Fachärztinnen und Fachärzte in Zusammenarbeit mit Spezialistinnen und Spezialisten aus anderen Fachgebieten den bestmöglichen Behandlungsplan für unsere Patientinnen und Patienten erstellen.

Einige weitere diagnostische Methoden im Spektrum der Thoraxchirurgie sind:

  • Bronchoskopie: Bei der Lungenspiegelung werden mithilfe eines Endoskops die Bronchien untersucht.
  • Thorakoskopie: Während der Thorakoskopie werden die Brusthöhle und das Brustfell chirurgisch untersucht. Gleichzeitig können Fachkräfte Medikamente einsetzen.
  • Echokardiographie: Diese Methode verwendet Ultraschall, dank dessen das Herz untersucht werden kann.
  • Lungenfunktionstest: Der Lungenfunktionstest dient dazu, die Leistungsfähigkeit der Lunge sowie etwaige Lungenerkrankungen festzustellen, z. B. Asthma.
  • Perkutane Nadelbiopsie: Bei der Nadelbiopsie wird mithilfe einer Nadel Gewebe entnommen, um die Art von Tumoren festzustellen oder Zellen aus Organen zu untersuchen.
  • Mediastinoskopie: Diese diagnostische Methode wird unter Narkose minimal-invasiv angewandt und dazu genutzt, das Mediastinum zu untersuchen, also den Mittelfellraum in der Brusthöhle.

In bestimmten Fällen kann es nötig sein, in der Thoraxchirurgie mit den Fachärztinnen und Fachärzten der Gefäßchirurgie zu kooperieren, besonders, wenn Erkrankungen der großen Gefäße im Brustbereich, wie Aortenaneurysmen oder -dissektionen, diagnostiziert und behandelt werden müssen.

Ein Facharzt für Thoraxchirurgie erklärt an einem Modell die Lunge.

Ihr Kontakt zu uns

Die Thoraxchirurgie des Johanna Etienne Krankenhauses befasst sich mit Erkrankungen, die sich im Brustraum ereignen können, darunter an den Lungen, Bronchien und im Rippenfell. Dank des interdisziplinären Teams stellen wir die bestmöglichen Behandlungspläne für unsere Patientinnen und Patienten zusammen.

Operative Behandlungen in der Thoraxchirurgie

Dank der modernen, videoassistierten Behandlungsmethoden der Thoraxchirurgie führen unsere Chirurginnen und Chirurgen Operationen am Herzen, an der Lunge und anderen Teilen des Brustkorbs wie dem Mittelfellraum mit weniger Belastung für das umgebende Gewebe durch. Hierbei werden sowohl traditionelle als auch minimal-invasive operative Verfahren eingesetzt sowie Wert auf eine umfassende Nachsorge nach der Operation gelegt.

Dank der Zusammenarbeit unserer Fachkräfte mit spezialisierten Rehabilitationszentren können Sie nach einem operativen Eingriff die bestmögliche Behandlung in der Thoraxchirurgie erhalten. Neben der Thoraxchirurgie sind während der ganzheitlichen Therapie im und am Thorax weitere Abteilungen beteiligt, darunter die Kardiologie, Pneumologie und Onkologie sowie die Anästhesie, Innere Medizin, Pulmologie und Physiotherapie.

Lungenresektion

Mitarbeiterinnen der Thoraxchirurgie bei der Betreuung einer Patientin.

Die Lungenresektion ist eine Operation, die häufig innerhalb der Thoraxchirurgie durchgeführt wird. Hierbei entfernen Chirurginnen und Chirurgen einen Teil oder die gesamte Lunge (Pneumonektomie), um Lungenerkrankungen wie Lungenkrebs behandeln zu können. Wird ein Lungenlappen, also ein Teil der Lunge, entfernt, kann dies durch chirurgische Eingriffe, wie die Lobektomie oder Segmentektomie, erreicht werden.

Ob Teil- oder vollstände Entfernung der Lunge, ein solcher Eingriff erfordert eine sorgfältige präoperative Planung und Diagnostik. Hierzu gehören auch CT-Scans oder eine Bronchoskopie, mit deren Hilfe Fachkräfte die Ausbreitung einer Krankheit beurteilen und den optimalen chirurgischen Ansatz für den Patient bzw. die Patientin bestimmen können. Um Komplikationen zu vermeiden, ist anschließend eine individuelle Nachsorge in der Thoraxchirurgie von Bedeutung, die im Verlauf die optimale Wiederherstellung der Lungenfunktion gewährleisten kann.

Korrektur von Brustwanddeformitäten

Ein Facharzt für Thoraxchirurgie berät eine Patientin über die Behandlungen.

Brustwanddeformitäten werden ebenfalls innerhalb der Thoraxchirurgie behandelt. Hierzu zählen insbesondere die Trichterbrust (Pectus Excavatum) sowie die Kielbrust (Pectus Carinatum). Beide Deformitäten der Rippen und des Brustbeins entstehen während des Wachstums und können bspw. Atemprobleme bei den Patientinnen und Patienten verursachen sowie das Selbstbewusstsein negativ beeinflussen.

Mithilfe von chirurgischen Verfahren, wie der minimal-invasiven NUSS-Operation (Trichterbrustkorrektur), können Fachkräfte beide Verformungen korrigieren und dank einer persönlich abgestimmten Nachsorge inklusive physiotherapeutischer Betreuung den Patienten bzw. die Patientin bei der Genesung unterstützen. So können die Funktion und Form der Brustwand wiederhergestellt, Schmerzen nach der Operation vermindert und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten verbessert werden.

Verkleben der Lungenhäute (Pleurodese)

Spezialistinnen und Spezialisten für Thoraxchirurgie bei einer Operation.

Chirurginnen und Chirurgen der Thoraxchirurgie verwenden die sogenannte Pleurodese, um Veränderungen zwischen der Lunge und Brustwand operativ zu behandeln. Häufig werden derart ein Kollaps der Lunge (Pneumothorax) sowie eine Flüssigkeitsansammlung zwischen der Lunge und der Brustwand (Pleuraerguss) verhindert. Während der Pleurodese wird die Membran, welche die Lunge bedeckt, verklebt, um eine Ansammlung an Luft oder Flüssigkeit in dem Zwischenraum, den Pleurablättern, auszuschließen. Die Pleurodese soll den Patienten bzw. die Patientin dabei unterstützen, die Lungenfunktion zu verbessern und eine aufgetretene Atemnot zu verringern.

Auch nach diesem chirurgischen Eingriff zur Verbesserung der Lungenfunktion spielen eine Nachsorge und Überwachung der Lungenfunktion eine entscheidende Rolle. Auf diese Weise können etwaige Komplikationen frühzeitig erkannt und von unserem interdisziplinären Team in der Klinik für Thoraxchirurgie behandelt werden.

Klinik für das Spezialgebiet Thoraxchirurgie der St. Augustinus Gruppe

Wir beantworten Ihre Fragen zum Spezialgebiet der Thoraxchirurgie

FAQ

Welche Krankheitsbilder behandelt die Thoraxchirurgie?

Die Thoraxchirurgie behandelt die operativen Eingriffe von Erkrankungen, die den Brustkorb (Thorax) und seine Strukturen betreffen. Dazu gehören vor allem die Lungen und das Herz, aber auch die Speiseröhre und die Brustwand. Diese Disziplin beinhaltet sowohl minimal-invasive als auch offen-chirurgische Verfahren

Was ist eine Einrichtung mit Spezialisierung auf Thoraxchirurgie?

Einrichtungen, die auf Thoraxchirurgie spezialisiert sind, verfügen über zusätzliche Ausbildungs- und Erfahrungskapazitäten in der Behandlung von Erkrankungen des Brustkorbs. Zu diesen Einrichtungen gehören nicht nur beispielsweise ein Lungenkrebszentrum oder thoraxchirurgische Zentren, sondern auch herzchirurgische und pneumologische Institute – je nach Krankheitsbild und benötigtem Eingriff.

Welche Diagnoseverfahren setzen Spezialisten für Thoraxchirurgie ein?

Diese Diagnoseverfahren setzen Spezialistinnen und Spezialisten für Thoraxchirurgie ein:

  • Thorax-CT (Computertomographie): Eine detaillierte Bildgebung des Thorax zur Beurteilung von Organen und Strukturen im Brustbereich.
  • Bronchoskopie: Ein Verfahren zur direkten Visualisierung der Atemwege und zur Probenentnahme, wenn ein pathologischer Befund vermutet wird.
  • Thorakoskopie: Ein minimalinvasives Verfahren zur Beurteilung und Behandlung von Erkrankungen innerhalb des Brustkorbs.
  • Pulsoximetrie und Spirometrie: Messverfahren zur Beurteilung der Lungenfunktion und Sauerstoffsättigung des Blutes.

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