Spezialgebiet Neuroathletik

Neuroathletisches Training für das Gehirn

Das neuroathletische Training basiert auf den Grundlagen der Neurologie. Es steuert das visuelle, vestibuläre und propriozeptive System an. neuroathletische Übungen sind daher mental anstrengend, nicht körperlich. Denn die Neuroathletik basiert auf der Idee, dass der Bewegung eine Informationsverarbeitung im Gehirn vorausgeht und neurologisches Training sich leistungssteigernd auf Bewegungsabläufe auswirkt. Im Spitzensport gehört Neuroathletiktraining bereits zur etablierten Praxis und erfreut sich bei Profisportlern und -sportlerinnen sowie Sportpsychologen und -psychologinnen großer Beliebtheit.

Für das Fachpersonal der savita und der Niederrhein Klinik steht das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten an erster Stelle. Unsere Expertinnen und Experten bieten Ihnen das bestmögliche Training zur Verbesserung Ihrer Leistungen und Beschwerden.

Definition: Was ist Neuroathletik?

Neurowissenschaftler in den USA haben festgestellt, dass ideale körperliche Leistungen nur dann möglich sind, wenn das Gehirn hochwertige Informationen von Augen, Körper und Gleichgewichtssystem erhält. Mit diesem Wissen entwickelte Anfang der 2000er Jahre der US-Arzt Dr. Erik Cobb das Neuroathletiktraining. Dr. Cobb sah den Zweck hinter dem Training des visuellen, vestibulären und propriozeptiven Systems in der Stärkung des Nervensystems. Denn die Prozesse des Nervensystems laufen im Hintergrund vor der eigentlichen Bewegung ab. Das Gehirn empfängt Informationen, daraufhin analysiert und interpretiert es diese. Ein Beispiel: Mit einer kreisenden Bewegung der rechten Hand können betroffene Patientinnen und Patienten Rezeptoren aktivieren, die ins rechte Kleinhirn übermittelt werden. Hier kreuzen sich die Informationen, gehen in die linke Hirnrinde über und aktivieren dort den linken Hirnstamm. Bevor die Bewegung beginnt, hat das Gehirn schon 90 Prozent der erforderlichen kognitiven Leistung erbracht.

Das Training des Nervensystems verbessert die Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung, wodurch Bewegungsabläufe besser koordiniert werden. Fachlich gehört das Athletiktraining zum Gebiet des therapeutischen Trainings, bei dem mit gezielten Übungen die Beschwerden der Betroffenen gelindert werden.

Ein Patient beim Training in der Neuroathletik mit Gleichgewichtstraining.

Für wen ist Neuroathletik geeignet?

Neuroathletiktraining empfiehlt sich für unterschiedliche Anwendungsgebiete. So eignet es sich für Patientinnen und Patienten, deren Beschwerden auf fehlerhafte Bewegungen oder Haltungen zurückzuführen sind, Athletinnen und Athleten, die aktiv ihre Bewegungsausführungen und Leistungen verbessern wollen sowie Sportlerinnen und Sportler, die in ihren Bewegungen anfällig für Verletzungen sind.

Athletinnen und Athleten

Im Profisport können kleinste Unregelmäßigkeiten oder Fehler in der Atmung, der Bewegung oder der Wahrnehmung den entscheidenden Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Um die Kommunikation zwischen Gehirn und Muskeln zu verbessern, können Therapeutinnen und Therapeuten für Neuroathletik oder Sportpsychologen und -psychologinnen in einem Trainingsplan Übungen empfehlen.

Sportlerinnen und Sportler

Wer regelmäßig Sport treibt, kann ebenfalls unter den Folgen suboptimaler Bewegungsabläufe leiden. Gerade im Kraftsport können fehlerhafte Körperhaltungen und Übungsdurchführungen schnell zu stagnierenden Erfolgen oder sogar Schmerzen, Verspannungen der Muskeln und Verletzungen führen.

Patientinnen und Patienten

Viele Beschwerden lassen sich auf eine fehlerhafte Körperhaltung oder falsche Bewegungen zurückführen. Beides kann so zu Verspannungen und Schmerzen führen. Auch Symptome wie zum Beispiel Schwindel oder Gangunsicherheiten lassen sich oft mit der Hilfe von Therapeutinnen und Therapeuten oder Trainerinnen und Trainern für Neuroathletik in den Griff bekommen.

Wie funktioniert die Neuroathletik?

Im Rahmen des neuroathletischen Trainings werden körperliche Verspannungen und neurologische Probleme in einer Anamnese erfasst. Eine Trainerin oder ein Trainer für Neuroathletik erstellt mit diesem Wissen einen Trainingsplan, der gezielte Korrekturübungen enthält.

Therapeutinnen und Therapeuten der Neuroathletik trainieren die Reizverarbeitung: Durch Übungen und Neurotraining werden das visuelle, vestibuläre und propriozeptive System gestärkt. So wird beispielsweise die Informationsverarbeitung der Augen mit gezielten Übungen verbessert.

Zur Neuroathletik zählt im Zuge einer Physiotherapie auch, bestehende Bewegungs- und Haltungsfehler durch Korrekturübungen entgegenzuwirken.

Ein Team aus Trainern tauscht sich zur Neuroathletik aus.

Ihr Kontakt zu uns

In der Niederrhein Klinik sowie den Einrichtungen der Savita erwarten Sie erfahrene Therapeutinnen und Therapeuten mit dem Spezialgebiet Neuroathletik. Mit gehirnbasiertem Training arbeiten wir gezielt an Ihren persönlichen Schwachstellen. Da das Gehirn in allen körperlichen Prozessen eine wichtige Rolle spielt, fordern und fördern unsere Trainerinnen und Trainer im Rahmen der Therapie verschiedene Hirnareale. 

So kann Ihnen das Neuroathletiktraining Schritt für Schritt dabei helfen, ihre Leistungsfähigkeit zu steigern, Bewegungseinschränkungen zu lösen, Schmerzen zu reduzieren oder Gleichgewichtsprobleme zu beheben.

Das Training in der Neuroathletik

Das neuroathletische Training besteht aus einer Anamnese und damit einhergehenden Trainingsübungen. Bei der Anamnese werden die Ursachen für die Bewegungseinschränkung oder andere Beschwerden gesucht. Für ein gezieltes Training erstellen die Therapeutinnen und Therapeuten der Neuroathletik einen individuellen Trainingsplan.

Im Training selbst beanspruchen die Patientinnen und Patienten dann gezielt das Gehirn und das Nervensystem. Durch ein besseres Zusammenspiel von Gehirn und Muskeln soll ein optimierter Bewegungsablauf erreicht werden.

Anamnese

Eine Patientin der Neuroathletik wird untersucht.

Anamnese

In einer Anamnese decken Therapeutinnen und Therapeuten den Ursprung der Beschwerden und mögliche Verbesserungspotenziale auf. Außerdem besprechen sie gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten die individuelle Zielsetzung: Sollen bestimmte Fähigkeiten des Körpers wiedererlangt werden oder soll beispielsweise das Schmerzempfinden verbessert werden?

Im Zuge der Anamnese wird das neurologische System der Patientinnen und Patienten gründlich untersucht und überprüft, ob es beispielsweise durch Verletzungen oder bestimmte Reize zu Schutzreflexen kommt oder ob Kompensationsmuster zu erkennen sind.

Nachdem die Therapeutinnen und Therapeuten der Neuroathletik die verschiedenen Informationen zusammengetragen haben, geben sie den Patientinnen und Patienten einen individuellen Trainingsplan mit den passenden Korrekturübungen.

Neuroathletisches Training

Ein Patient macht Gleichgewichtstraining im Rahmen der Neuroathletik.

Neuroathletisches Training

Ziel der Neuroathletik ist es, die Funktionsweise und Interaktion zwischen dem zentralen und dem peripheren Nervensystem zu überprüfen und individuell zu optimieren. Mit gezielten neuronalen Reizen kann so nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern es können auch Schmerzen gelindert oder das Verletzungsrisiko gesenkt werden.

Das Neuroathletiktraining umfasst verschiedene Formen des Trainings, beispielsweise Augenübungen, Gleichgewichtstraining oder Atemtraining. Je nach den individuellen Eigenschaften der Trainierenden suchen die Trainerinnen und Trainer verschiedene Trainingsformen aus. Die überwiegend kopflastigen Übungen trainieren die Wahrnehmung, Körperhaltung und Bewegung, ohne körperlich anstrengend zu sein.

Im Rahmen des Trainings überprüfen Therapeutinnen und Therapeuten der Neuroathletik die Ausführung der Übungen. Damit wird zum einen sichergestellt, dass die Patientinnen und Patienten die Zielbewegungen korrekt ausführen, und zum anderen kann der Erfolg der Korrekturübungen beurteilt werden – erste Erfolge zeigen sich dabei nach etwa 20 Trainingsstunden.

Die Einrichtungen mit dem Spezialgebiet Neuroathletik der St. Augustinus Gruppe

Das Bild zeigt ein savita Gesundheitszentrum von außen.

In Mönchengladbach und Neuss

Zur Savita

Das Bild zeigt die Niederrhein Klinik von außen.

in Korschenbroich

Zur Niederrhein Klinik

Wir beantworten Ihre Fragen zum Spezialgebiet der Neuroathletik

Für welche Anwendungsgebiete eignet sich Neuroathletiktraining?

Das Neuroathletiktraining eignet sich unter anderem für diese Bereiche:

  • Schmerztherapie
  • Beweglichkeitstraining
  • Gleichgewichtstraining
  • Bekämpfung von Schwindel
  • Belastungs- und Gangsicherheit
  • Verbesserung der Körperhaltung
  • Leistungssteigerung
  • Blutdrucksenkung
  • Sehprobleme
  • Verbesserung der Atmung
  • Polyneuropathie
  • andere neurologische Erkrankungen

Wie lange dauert das Neuroathletiktraining?

Das Training der Neuroathletik kann dabei helfen, plötzliche sowie sporadische Probleme des Körpers in wenigen Tagen zu verbessern. Bei chronischen Beschwerden kann es nötig sein, das Neuroathletiktraining zur Verbesserung der Symptome über mehrere Monate hinweg wahrzunehmen. Die Neuroathletik ist allerdings keine lebenslange Therapie.

Die Therapeutinnen und Therapeuten der Neuroathletik erstellen jedem Patienten und jeder Patientin einen individuellen Trainingsplan für zu Hause. Damit sollen Erfolge langfristig gesichert und über das Ende der Therapie hinaus weitere Erfolge gewährleistet werden.

Was kostet neuroathletisches Training?

In den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe können Patientinnen und Patienten zwischen diesen beiden Optionen wählen:

  • Schnupperangebot: drei Einheiten in 30-Minuten-Trainings für 90 Euro
  • danach: drei Einheiten in 30-Minuten-Trainings für 120 Euro

Vertrauen Sie unserem Experten auf dem Spezialgebiet der Neuroathletik