Die Diagnose des Rett-Syndroms bei Kindern erfolgt anhand einer fortlaufenden Untersuchung und bestimmten Kriterien der körperlichen und neurologischen Symptome sowie einer genetischen Untersuchung, die das mutierte Gen und damit die Diagnose bestätigen kann. Da der frühkindliche Autismus häufig mit dem Rett-Syndrom verwechselt wird, gilt es, beide Erkrankungen früh voneinander abzugrenzen und einen entsprechenden Behandlungsplan für die Patientinnen und Patienten aufzustellen.
Um die Lebenserwartung bei Betroffenen des Rett-Syndroms zu erhöhen, stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Hierzu zählen beispielsweise
- die Behandlung der körperlichen und neurologischen Symptome, unter anderem durch Physio-, Ergo- sowie Sprachtherapien,
- Unterstützungsangebote für Angehörige im Bereich Erziehung, etwa in Form von Sonderpädagogikangeboten,
- Unterstützung bei der Ernährung, um einen starken Gewichtsverlust zu vermeiden,
- Medikamente zur Behandlung der Krampfanfälle beim Rett-Syndrom, stereotypen Handbewegungen oder Verbesserung der Atmung und
- zukünftig eventuell das seit 2023 in den USA zugelassene Medikament Trofinetid.
Regelmäßige ärztliche Untersuchungen spielen eine zentrale Rolle, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu überwachen. Dabei sollen insbesondere das Fortschreiten der Skoliose sowie mögliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig erkannt und die Symptome des Rett-Syndroms fortlaufend behandelt werden.